Ernährung bei Dialyse

Dialysepatienten müssen sich anders ernähren als Nierenkranke ohne Dialyse. Während bei Patienten ohne Dialyse oft eine Einschränkung von Eiweiß und weiteren Nährstoffen erforderlich ist, müssen Patienten mit Dialyse ihre Energie- und Eiweißzufuhr deutlich steigern.
 

► Dialyse und Ernährungszustand

► Tipps für die Ernährung bei Dialyse

► Häufige Fragen

 

So beeinflusst die Dialyse Ihren Ernährungszustand

Patient während der Dialysebehandlung - richtige Ernährung bei Dialyse spielt eine wichtige Rolle für die Nährstoffversorgung.

Eine Dialyse belastet den Körper stark und erhöht den Energie- und Nährstoffbedarf. Wird der Nährstoffbedarf nicht gedeckt, fühlen Sie sich schwach und antriebslos. Die Ernährung bei Dialyse ist entscheidend, denn bei jeder Dialyse gehen Nährstoffe wie Eiweiß und Vitamine verloren. Gleichzeitig müssen Patienten bestimmte Nährstoffe wie Kalium, Phosphat und Natrium einschränken, um ihren Körper nicht zusätzlich zu belasten. Das macht die richtige Ernährung bei Dialyse zu einer Herausforderung. Auch das Flüssigkeitsmanagement ist wichtig. Da die Nieren weniger oder keinen Urin produzieren, kann sich Flüssigkeit im Körper ansammeln. Das kann zu Bluthochdruck und einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen. Viele Patienten leiden unter Appetitlosigkeit und Veränderungen des Geschmackssinns, was die ausreichende Nahrungsaufnahme erschwert. Diese Faktoren führen oft zu einer Mangelernährung und verschlechtern die Gesundheit.

 

Ernährungstipps für Dialysepatienten

Eine angepasste Ernährung ist wichtig, um die Herausforderungen der Dialyse zu meistern. Energie- und eiweißreiche Fresubin® Trinknahrung hilft, Nährstofflücken zu schließen.

 

Darauf sollten Dialysepatienten bei ihrer Ernährung achten

  • Kaliumarme  Ernährung
    Bei Patienten mit regelmäßiger Dialyse sollten kaliumreiche Lebensmittel wie Obst- und Gemüsesäfte, Bananen, Avocados, Kartoffeltrockenprodukte (zum Beispiel Kartoffelchips) nur in kleinen Mengen verzehrt werden. Kaliumarmes Gemüse sollte bevorzugt werden.
  • Phosphatarme Ernährung
    Phosphatreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse sollten Sie während der Dialyse nur in Maßen zu sich nehmen. Insbesondere Fertiggerichte sollten vermieden werden. Aus den oben genannten Lebensmitteln ist die Phosphataufnahme deutlich geringer als aus Fertigprodukten. 
  • Natriumarme Ernährung
    Fertiggerichte, Salzstangen, gepökeltes Fleisch und Wurstwaren sollten gemieden werden.
  • Reichlich Eiweiß
    Bei Dialysepatienten entfällt die Eiweißbeschränkung, die im Prädialyse-Stadium notwendig war. Der Eiweißbedarf steigt, da bei jeder Dialysebehandlung Eiweißbausteine verloren gehen.
    Empfohlen wird daher:
    • Hämodialyse: 1,2-1,4 g Eiweiß pro kg Körpergewicht täglich
    • Peritonealdialyse: 1,2-1,5 g Eiweiß pro kg Körpergewicht täglich
      Beispiele für eiweißreiche Lebensmittel sind Eier, Milchprodukte wie Quark und Käse, Fleisch, Fisch, sowie pflanzliche Quellen wie Kartoffeln, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen), Nüsse und Getreide.
  • Flüssigkeitsbilanz
    Suppen, Soßen, Joghurt und Kompott sollten Sie in die tägliche Flüssigkeitsbilanz einrechnen. Die Ernährung bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz erfordert oft eine Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme, um Wassereinlagerungen und einen Anstieg des Blutdrucks zu verhindern.
  • Alkohol
    Alkohol sollte stark eingeschränkt oder ganz vermieden werden, da er den Flüssigkeitshaushalt und den Blutdruck negativ beeinflusst.


 

Was darf ich als Dialysepatient nicht essen?

Es gibt keinen allgemeingültigen Ernährungsplan dafür, was Dialysepatienten essen dürfen. Dennoch sollten Sie besonders kalium-, phosphat-, und natriumreiche Lebensmittel sowie Alkohol reduzieren.

Ein individueller Dialyse-Ernährungsplan unterstützt Sie dabei, die richtigen Lebensmittel in den passenden Mengen auszuwählen. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine professionelle Dialyse-Ernährungsberatung, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Nährstoffe ausreichend aufgenommen und gesundheitliche Risiken minimiert werden.

 


 

Ernährung bei Hämodialyse und Peritonealdialyse

Die Ernährung ist entscheidend für das Wohlbefinden von Dialysepatienten. Dabei gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Hauptarten der Nierenersatzverfahren: Hämodialyse und Peritonealdialyse.


Hämodialyse ist ein Verfahren, bei dem das Blut durch einen Filter außerhalb des Körpers gereinigt wird. Dies erfolgt meist in regelmäßigen Sitzungen.

  • Aufgrund  der intensiven Blutreinigung kommt es hier zu einem erhöhten Verlust an Nährstoffen, insbesondere an Eiweiß und Vitaminen.
  • Die Ernährung bei Hämodialyse erfordert eine erhöhte Zufuhr von Eiweiß von 1,2-1,4 g pro kg Körpergewicht pro Tag.

Bei der Peritonealdialyse wird das Blut über das Bauchfell gereinigt. Deshalb gibt es andere Ernährungsempfehlungen.

  • Elektrolyte  wie Kalium, Phosphat und Natrium müssen oft weniger streng kontrolliert werden, insbesondere Kalium. Viele Patienten mit Peritonealdialyse haben sogar eher niedrige Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie) und werden dann aufgefordert, kaliumreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen.
  • Der Körper verliert bei der Peritonealdialyse etwas mehr Eiweiß, weshalb eine höhere Eiweißzufuhr von 1,2-1,5 g pro kg Körpergewicht pro Tag in der Ernährung empfohlen wird.
  • Die Energiezufuhr ist bei beiden Dialyseformen ähnlich. Die Peritonealdialyse liefert durch die Glukoselösung aber zusätzlich 300 bis 700 kcal täglich. Die Fachgesellschaften empfehlen kohlenhydratreduzierte, proteinbetonte Supplemente oder Diäten bei einer unzureichenden Energiezufuhr.

  • Beide  Dialyseverfahren erfordern eine sorgfältige Kontrolle der Elektrolyte Kalium, Phosphat und Natrium in der Ernährung.
  • Zudem spielt das Flüssigkeitsmanagement eine zentrale Rolle, da Dialysepatienten oft wenig bis gar keinen Urin ausscheiden und eine Überlastung des Körpers durch Flüssigkeitsansammlungen vermeiden müssen.

Ein individuell abgestimmter Dialyse-Ernährungsplan kann helfen, sowohl bei der Hämodialyse als auch bei der Peritonealdialyse eine passende Ernährung zu gewährleisten.

 

Tipps für den Alltag

Mit einfachen Maßnahmen können Dialysepatienten ihre Ernährung verbessern und gesundheitliche Risiken reduzieren. Hier sind einige praktische Tipps:

  • Achten Sie auf versteckte Kalium-, Phosphat- und Natriumquellen in verarbeiteten Lebensmitteln, wie Fertiggerichten, Wurstwaren oder Brot.
  • Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Essen für Dialysepatienten erfordert gute Planung, um alle Nährstoffe abzudecken.
  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch. So halten Sie Ihre tägliche Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme im Blick.
  • Holen Sie sich Unterstützung durch eine Ernährungsberatung. Mit dieser Hilfe können Sie Ihre Ernährungsweise optimieren und an Ihre individuellen Bedürfnisse bei Dialyse anpassen.
  • Integrieren Sie Trinknahrungen in Ihren Speiseplan, um Nährstofflücken zu füllen und den erhöhten Eiweißbedarf während der Dialyse auszugleichen. Hochkalorische Rezepte können hilfreich sein, um Ihre Ernährung zu optimieren.
  • Regelmäßiges Wiegen hilft, Flüssigkeitseinlagerungen zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Das Gewicht sollte zwischen zwei Dialysen nicht mehr als 1 kg (1 l) pro Tag ansteigen.
  • Trinken Sie bewusst und verteilen Sie die Flüssigkeitsaufnahme über den Tag, um Überlastungen des Körpers zu vermeiden.

 

Achtung!
Viele Dialysepatienten lassen Mahlzeiten aus, um Gewicht zu verlieren. Das reduziert aber nicht den Wasserüberschuss und führt zu Nährstoffmangel.

 


 

Empfehlungen zur Ernährung bei Dialyse im Überblick

Hier sind die wesentlichen Ernährungsempfehlungen für Dialysepatienten kompakt zusammengefasst, um das Essen passend zu gestalten:

Frisches Gemüse und Wasser neben einem Laptop - gesunde Ernährung bei Dialyse zur Unterstützung des Nährstoffbedarfs.
  • Ausreichend Energie zuführen
    Achten Sie darauf, täglich 30-35 kcal pro kg Körpergewicht zu sich zu nehmen. Nehmen Sie genügend Kohlenhydrate und Fette zu sich, beispielsweise hochwertige Öle (Raps- und Olivenöl). Unterstützen Sie die Energiezufuhr durch hochkalorische Trinknahrungen wie Fresubin® 2 KCAL FIBRE Drink.
  • Reichlich Eiweiß aufnehmen
    Bei Hämodialysepatienten werden 1,2-1,4 g Eiweiß pro kg Körpergewicht täglich und bei Peritonealdialysepatienten 1,2-1,5 g empfohlen. Dabei sollten Sie darauf achten, gleichzeitig nicht zu viel Phosphat zu sich zu nehmen. Eine zusätzliche Eiweiß- und Nährstoffversorgung kann durch eiweißreiche Trinknahrung wie Fresubin® 3.2 KCAL Drink oder Fresubin® 2 KCAL CRÈME unterstützt werden.
  • Wenig Phosphat zuführen
    Reduzieren Sie Ihre Zufuhr auf 800-1000 mg Phosphat pro Tag. Vermeiden Sie Lebensmittel mit phosphathaltigen Zusätzen wie Schmelzkäse, Wurstwaren oder Cola-Getränke. Setzen Sie bei erhöhten Phosphatwerten, nach Absprache mit Ihrem Arzt, Phosphatbinder ein.
 
  • Kaliumzufuhr gering halten
    Dialysepatienten sollten 2000-2500 mg Kalium pro Tag zu sich nehmen. Meiden Sie kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen, Avocados und Kartoffelprodukte. Bevorzugen Sie gekochtes Obst und Gemüse oder konservierte Produkte (ohne Saft).
  • Salzbewusst essen
    Beim Essen für Dialysepatienten ist es wichtig, die tägliche Salzmenge auf 5-6 g zu reduzieren. Nutzen Sie Kräuter statt Salz, um den Salzkonsum zu reduzieren.
  • Wenig trinken
    Die Trinkmenge wird vom Arzt festgelegt und sollte die Urinmenge des Vortages plus 1000 ml Flüssigkeit pro Tag nicht überschreiten.
  • Verluste an Vitaminen und Mikronährstoffen ausgleichen
    Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen B1, B2, B6, B12, Nikotinsäure, Pantothensäure, Biotin, Folsäure, Vitamin C und E sowie Spurenelementen wie Zink und Selen.



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Patientenbroschüre Dialyse

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Dateiname
7301781_Patientenbroschuere_Dialyse_03-2023_DIGITAL.pdf
Größe
1 MB
Format
pdf


 

Trinknahrung bei Dialyse

Energie- und eiweißreiche Trinknahrungen sind eine wertvolle Unterstützung für Dialysepatienten, um Nährstofflücken zu schließen und den erhöhten Bedarf zu decken. Hier finden Sie passende Trinknahrungen*. Für einen vollständigen Überblick laden Sie unsere Broschüre mit allen Produkten herunter.

*Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ernährungsberater beraten, um das richtige Produkt für Ihre Bedürfnisse zu finden.




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Häufige Fragen zur Ernährung bei Dialyse


Dialysepatienten sollten auf eine kaliumarme, phosphatarme und natriumarme Ernährung achten sowie Alkohol meiden. Ein individueller Dialyse-Ernährungsplan hilft dabei, die passenden Lebensmittel auszuwählen.

Eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte sind wichtig. Aber auch spezielle Fresubin® Trinknahrungen helfen, den erhöhten Bedarf bei der Dialyse zu decken. In unserer Produktübersicht finden Sie eine Auflistung passender Produkte.

Da Dialysepatienten oft wenig oder keinen Urin ausscheiden, kann sich Flüssigkeit ansammeln und der Blutdruck steigen. Ein sorgfältiges Flüssigkeitsmanagement ist daher entscheidend.

Eine praktische Tabelle mit wichtigen Ernährungstipps und Nährstoffangaben finden Sie in unserer Broschüre zum Download.



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