Dysphagie

Mit Ihren Schluckstörungen sind Sie nicht allein

Frau hat Probleme beim Schlucken: Eine Dysphagie (Schluckstörung) tritt häufig im Alter oder als Folge bestimmter Erkrankungen wie Schlaganfällen auf

Dysphagie (Schluckstörung): Ursachen, Symptome & Therapie

Sie verschlucken sich häufig und haben oft das Gefühl, dass Nahrung im Hals stecken bleibt? Dies fühlt sich dann häufig wie ein Kloß im Hals an. Ihre Stimme ist nach dem Essen oft belegt oder Sie müssen sich ständig räuspern und wissen keine Erklärung dafür? Eine Schluckstörung (Dysphagie) kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Manchmal ist auch gar nicht klar, dass es sich überhaupt um eine Schluckstörung handelt. 

Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema Schluckstörung (Dysphagie) für Betroffene und Angehörige, von Symptomen, Ursachen und Folgen bis hin zu hilfreichen Tipps zur Ernährung. 

 

► Was ist Dysphagie?

► Symptome, Ursachen & Folgen

 Passende Produkte bei Dysphagie

 Therapie

 Ernährung bei Dysphagie

 

Definition: Was ist Dysphagie?

Unter dem Begriff Dysphagie werden in der Medizin alle Arten von Schluckstörungen zusammengefasst. Bei einer Schluckstörung handelt es sich um eine Störung des Schluckvorgangs. Sie beeinträchtigt den Transport von Flüssigkeit und Nahrung vom Mund in den Magen. Eine Schluckstörung verursacht die Beeinträchtigung der normalen Bewegung und Koordination der Muskeln, die am Schlucken beteiligt sind. Dies führt dazu, dass Nahrung und Flüssigkeit nicht mehr richtig in den Magen gelangen. Eine Schluckstörung kann auch durch eine Gewebswucherung verursacht sein, die die Speiseröhre verengt. Dysphagie kann verschiedene Ursachen haben und sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten.


Oropharyngeale Dysphagie

Die oropharyngeale Dysphagie beruht auf Schwierigkeiten oder der Unfähigkeit, Nahrung und Flüssigkeiten vom Mund und Rachen in die Speiseröhre zu transportieren. Diese Art der Schluckstörung tritt häufig aufgrund von Problemen mit Muskeln und Nerven im mittleren Rachenbereich (Oropharynx) auf. Die Ursachen können neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, multiple Sklerose sowie Tumore oder Muskel- oder Nervenschäden im Bereich von Rachen und Kehlkopf sein. Typische Symptome einer oropharyngealen Dysphagie sind Schluckbeschwerden, Husten und Räuspern oder wiederholtes Verschlucken, wenn feste Nahrung und Flüssigkeiten in die unteren Atemwege gelangen. Teilweise habe Betroffene das Gefühl, dass die Nahrung in der Luftröhre stecken bleibt.  

Mehr zum Thema Symptome bei der Erkrankung Schlaganfall finden Sie auf unserer Seite Ernährung nach Schlaganfall.

Ösophagale Dysphagie

Bei einer ösophagealen Dysphagie liegt die Ursache der Schluckstörungen in der Speiseröhre (Ösophagus). Dazu kann es aufgrund von Verengungen (z.B. Ösophagusstenosen) oder Blockaden in der Speiseröhre (z.B. durch Tumore) sowie Funktionsstörungen der Muskeln und Nerven kommen, die für die Bewegung der Speiseröhre verantwortlich sind. Einer ösophagealen Dysphagie kann auch die Refluxkrankheit zugrunde liegen.

Patienten nehmen bei einer ösophagealen Dysphagie oft ein unangenehmes Druckgefühl wahr, als bliebe der Speisebrei in der Brust stecken. Zu den Symptomen gehören Schmerzen beim Schlucken, Sodbrennen, häufiges Verschlucken sowie Würgereiz und Erbrechen.  



Schluckstörung oder Schluckbeschwerden – Was ist der Unterschied?

Der Begriff „Schluckbeschwerden“ wird häufig als Synonym von Schluckstörungen verwendet. Aus medizinischer Sicht ist es jedoch sinnvoll, eine Differenzierung vorzunehmen. Schluckbeschwerden bezeichnen generell Schwierigkeiten beim Schlucken der Nahrung. Sie treten häufig im Zusammenhang mit Infekten, z.B. einer Mandelentzündung, auf. Das Schlucken wird dabei zwar vorübergehend als unangenehm oder schmerzhaft empfunden, der Schluckvorgang kann aber in der üblichen Weise ausgeführt werden.

Schluckstörungen (Dysphagie) stellen hingegen ein ernsthaftes gesundheitliches Problem dar. Aufgrund bestimmter Störungen und Erkrankungen im Bereich von Rachen oder Speiseröhre ist der Schluckvorgang als solcher beeinträchtigt. Typische Symptome wie häufiges Verschlucken oder Schmerzen beim Schlucken führen oftmals dazu, dass Betroffene weniger essen und trinken. Hält dieser Zustand länger an, kann das zu Mangelernährung und einer Gewichtsabnahme führen. Um schwerwiegende Gesundheitsrisiken zu vermeiden, ist eine frühzeitige Behandlung von Schluckstörungen angeraten. 




Symptome, Ursachen und Folgen einer Dysphagie (Schluckstörung)


Die Symptome einer Schluckstörung (Dysphagie) sind nicht immer ganz offensichtlich. Bei 40 bis 60 Prozent der Patienten fehlen Symptome oder sie sind untypisch. Neben offensichtlichen Anzeichen wie häufigem Verschlucken beim Essen kann sich eine Dysphagie auch durch das ständige Bedürfnis, sich zu räuspern, eine belegte Stimme oder ein Fremdkörpergefühl im Hals bemerkbar machen. 

Indirekte Symptome einer Schluckstörung können auch ein Gewichtsverlust und Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels sein. Häufige Bronchitis, plötzliches Fieber und Lungenentzündungen deuten auch darauf hin. 

Ganz typisch für eine Schluckstörung (Dysphagie) ist es, wenn Sie nach dem Essen oft husten müssen oder sich beim Trinken leicht verschlucken. Wenn Sie Probleme mit der Tabletteneinnahme haben, ist das auch ein Hinweis. Schwierigkeiten mit faseriger oder krümeliger Nahrung, Probleme beim Kauen und Mundtrockenheit sind ebenso ein Hinweis auf eine Schluckstörung. Bleibt Ihnen Nahrung oft am Gaumen kleben? Verspüren Sie ein Kloßgefühl im Hals? Auch das sind typische Anzeichen. Wenn Sie sich oft auf Zunge oder Wange beißen oder Speisereste in der Wange verbleiben, kann das auf eine Dysphagie hindeuten. Selbst wenn Ihnen nur wenige dieser Symptome auffallen, kann dies bereits ein Hinweis auf eine Schluckstörung sein. Achten Sie auf Signale Ihres Körpers, die oft auch zeitlich verzögert eintreten können.

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung über die Symptome einer Schluckstörung (Dysphagie): 

•    Husten beim Essen 
•    Verschlucken von Flüssigkeiten 
•    Schwierigkeiten beim Tablettenschlucken 
•    Probleme mit fester Nahrung 
•    Schwierigkeiten bei krümeliger/faseriger Nahrung 
•    Probleme beim Kauen 
•    Mundtrockenheit 
•    Nahrung klebt am Gaumen 
•    Kloßgefühl im Hals 
•    Schmerzen/Brennen im Hals 
•    Biss auf die Zunge/Wangen 
•    Schluckbeschwerden bei Nahrungsaufnahme 
•    Mühe beim Verschlucken eines Bisses 
•    Viel Flüssigkeit wird benötigt, um einen Biss zu schlucken 
•    Speisereste in der Wange 
•    Probleme, die Reste mit der Zunge herauszuholen 
•    Anstrengung bei Mahlzeiten 
•    Angst vorm Verschlucken 
•    Gewichtsabnahme in letzter Zeit 
•    Vermeidung von Essen in Gesellschaft 

Wie kommt es zu Schluckstörungen?

Schlucken ist eine Sache, die der Körper ganz automatisch ablaufen lässt – täglich bis zu 2.000 Mal. Das Schlucken läuft meist unbewusst ab und wird gar nicht wahrgenommen, obwohl es sich dabei um einen sehr komplexen Vorgang handelt. Dieser läuft in vier exakt aufeinander abgestimmten Phasen ab: Zuerst wird die Nahrung zerkleinert und langsam in den Rachen transportiert. Die Zunge löst dann den Schluckreflex aus. Bevor der Speisebrei durch den Rachen transportiert wird, schließt der Kehldeckel die Luftröhre. Durch diesen Verschlussmechanismus gelangt die Nahrung in die Speiseröhre für den weiteren Transport, und ein Fehlleiten von Speisestücken oder Flüssigkeit in die Luftröhre wird verhindert.

Schlucken wird im Gehirn koordiniert. Am Schluckvorgang sind bis zu 25 Muskelpaare beteiligt – eine schwierige und störanfällige Angelegenheit. Grundsätzlich kann jede Bewegungseinschränkung, z. B. der Lippen, der Zunge, des Kiefers, des Gaumensegels oder der Rachen- und Kehlkopfmuskeln Beschwerden beim Kauen und Schlucken verursachen. Häufig ist bei einer Dysphagie die Steuerung durch die Nerven gestört, z. B. nach einem Schlaganfall, infolge einer degenerativen Erkrankung, durch Traumen oder Tumoren in entsprechenden Hirnarealen. Experten sprechen von einer neurogenen Dysphagie. Seltener sind Entzündungen, Traumen oder Tumoren im Bereich der Schluckorgane (Mund bis Speiseröhre) für die Schluckstörung verantwortlich. Manchmal können auch seelisch bedingte Störungen Ursache der Schluckbeschwerden sein. 

Nimmt eine Dysphagie (Schluckstörung) im Alter zu?

Jeder fünfte über 55-jährige hat mit Schluckstörungen zu tun. Und das Risiko steigt mit dem Alter: Etwa vier von zehn älteren Menschen ab etwa 70 Jahren sind von Schluckbeschwerden betroffen. Schluckstörungen gehen häufig auf physiologische Veränderungen im Körper zurück:

  • Mit zunehmendem Alter lässt die Muskelkraft meist nach. Das betrifft auch die Muskeln in Mund, Rachen und Speiseröhre, die am Schluckvorgang beteiligt sind. Bei eingeschränkten oder unkoordinierten Muskelbewegungen wird die Nahrung nicht mehr so effektiv transportiert.
  • Der Verlust von natürlichen Zähnen kann die Kau- und Schluckfunktion wesentlich beeinträchtigen. Wenn Zähne fehlen oder Prothesen nicht richtig sitzen, sind Kauen und Zerkleinern der Nahrung erschwert. Zudem kann der Zahnersatz den Geschmackssinn und die Sensorik im Mund verändern.
  • Speichel spielt eine wichtige Rolle beim Schlucken, da er die Nahrung befeuchtet und das Gleiten erleichtert. Nimmt die Speichelproduktion altersbedingt ab und ruft Mundtrockenheit hervor, lässt sich die Nahrung schwerer schlucken.
  • Die orale Sensorik kann sich ebenfalls verändern. Nimmt die Geschmacksempfindlichkeit ab, empfinden ältere Menschen weniger Freude und Genuss beim Essen. Die sensorische Wahrnehmung im Mund spielt jedoch bei der Initiierung des Schluckvorgangs und der Koordination der Muskeln eine wichtige Rolle.

Treten Schluckstörungen (Dysphagie) als Begleiterscheinung verschiedener Erkrankungen auf?

Die Dysphagie stellt kein eigenständiges Krankheitsbild dar, vielmehr entwickelt sie sich als Begleitsymptom oder Folgeerscheinung bestimmter Erkrankungen. Betroffen sind sehr häufig ältere Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, unter bestimmten Krebserkrankungen oder neuro-degenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Demenz, ALS oder seltener unter Multipler Sklerose leiden. Zudem treten Schluckstörungen auch bei jedem vierten Menschen über 70 Jahre mit alterstypischen Erkrankungen wie z.B. Stoffwechselstörungen und Bluthochdruck auf. 

Jeder Zweite, der einen Schlaganfall erlitten hat, muss zu Beginn mit Schluckstörungen rechnen. Im weiteren Verlauf ist noch jeder vierte Schlaganfallpatient davon betroffen. Ganz typisch für Schluckbeschwerden ist auch die Erkrankung Morbus Parkinson: Jeder zweite Parkinson-Patient hat damit zu tun. Es gibt noch weitere Erkrankungen, die zu einer Dysphagie führen können. Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine Erkrankung, bei der etwa die Hälfte der Patienten schwer oder gar nicht schlucken können. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma sind in der Frühphase mehr als 50% der Patienten davon betroffen. Jeder vierte Hirn-Tumorpatient muss mit Schluckstörungen rechnen. Mehr als 15 Prozent der Querschnittsgelähmten leiden auch unter Dysphagie. Beinahe jeder zweite Patient (45 %) mit einer Demenz ist ebenso betroffen. Eher selten treten Schluckbeschwerden bei multipler Sklerose (MS) auf.

Mehr zum Thema Schlaganfall und Schluckstörungen (Dysphagie) erfahren Sie auf unserer Seite Ernährung nach Schlaganfall.

Die Auswirkungen einer Schluckstörung können vielfältig sein. Beispielsweise kann die Nahrung beim Schlucken schlecht kontrolliert werden oder sie bleibt zu lange im Mund. Manchmal gleitet sie unkontrolliert in den Rachen oder der Transport ist verlangsamt.

 

  • Infektionen der Atemwege: Oft ist auch die Luftröhre nicht richtig verschlossen und die Speiseröhre nicht richtig geöffnet. Der Speisebrei kann dann im Rachen hängen bleiben und in manchen Fällen gelangt die Nahrung oder auch Flüssigkeit in die Luftröhre (Aspiration). Normalerweise hat der Körper einen guten Schutzmechanismus und der Bolus wird durch Husten wieder aus den Atemwegen herausbefördert. Leider ist dies nicht immer erfolgreich. Verbleibt das Verschluckte in der Lunge, kann dies zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) führen. 
  • Mangelernährung, Dehydrierung, Gewichtsverlust: Von einer Dysphagie Betroffene sind häufig verunsichert und essen und trinken weniger aus Angst sich zu verschlucken. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, kommt es zu Dehydratation (Austrocknung), Mangelernährung und einer deutlichen Gewichtsabnahme. Um schwerwiegende Folgen zu vermeiden, ist eine frühzeitige Behandlung der Schluckstörungen angeraten.


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*Um das passende Produkt für Ihre Bedürfnisse zu finden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Logopäden, Neurologen oder Ernährungsberater.



Trinknahrung bei Dysphagie

Um einer Mangelernährung vorzubeugen, kann in Absprache mit der Ernährungsberatung energiereiche Trinknahrung verwendet werden. Die Fresubin Produkte wurden für besondere medizinische Zwecke entwickelt, um die Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen sicherzustellen und einer drohenden oder bestehenden Mangelernährung entgegenzuwirken: Speziell für Personen mit Schluckstörungen ist die wohlschmeckende Trinknahrung Fresubin DYSPHAGO PLUS verfügbar. Dank der honigartigen Konsistenz wird das Trinken und Schlucken erleichtert. Wird eine noch cremigere Konsistenz benötigt, bietet die Fresubin 2 KCAL CRÈME eine energiereiche Alternative zur Trinknahrung: Ein Becher Crèmes enthält 12,5 Gramm Eiweiß und 250 Kalorien. 

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Therapie: Ist eine Schluckstörung (Dysphagie) heilbar?

Schluckstörungen können häufig geheilt oder zumindest so verbessert werden, dass Sie mit wenigen Einschränkungen gut damit leben können. Dafür ist es aber ganz wichtig, dass Sie frühzeitig mit einer Therapie beginnen und für ausreichend Nährstoffe sorgen. Eine Schlucktherapie wird meist von einem Logopäden durchgeführt. Dabei wird mit gezielten Reizen, z. B. Kälte oder Berührung, versucht, den Schluckreflex auszulösen. Auch Muskeltraining, Zungen- und Sprechübungen gehören zum Programm. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.

  • Machen Sie Zungen- und Lippenübungen: Strecken Sie z. B. die Zunge rein und raus, bewegen Sie sie hoch und runter, oder lecken Sie die Lippen und die Zähne ab. Drücken Sie die Zunge auch einmal gegen die Wangen oder lassen Sie die Zunge schnalzen. Spitzen Sie die Lippen oder ziehen Sie sie breit. Drücken Sie sie dann zusammen, ziehen sie nach innen oder pfeifen Sie Lieder. 
  • Trainieren Sie Ihren Kiefer: Machen Sie den Mund ganz weit auf und wieder zu, beißen Sie mit den Zähnen aufeinander und verschieben Sie die Kiefer nach rechts oder links. 
  • Üben Sie bestimmte Wörter zu sprechen, am besten solche mit den Buchstaben T, K oder P. 
  • Üben Sie auch das Pusten. 


Ernährungstherapie – Die Basis einer erfolgreichen Therapie von Schluckstörungen (Dysphagie)

Eine hilfreiche Unterstützung bei der Behandlung von Schluckstörungen stellt eine frühzeitige und effiziente Ernährungstherapie – abgestimmt mit dem Arzt oder einem Ernährungsberater – dar. Sie liefert Ihnen von Beginn an alle Nährstoffe, die Sie benötigen. Dadurch kommen Sie schneller auf die Beine und die Schluckfunktion kann sich verbessern. Ist die Nährstoff- und Flüssigkeitsversorgung z. B. durch eine Sondenernährung gewährleistet, können Sie sich in Ruhe und ohne den Stress, ausreichend essen und trinken zu müssen, auf das Schlucktraining konzentrieren. Je nach Schluckfähigkeit ist auch eine Trinknahrung, die alle wichtigen Nährstoffe enthält, sehr empfehlenswert.

Schlucken und Nährstoffversorgung hängen eng zusammen. Wenn Sie alle Nährstoffe in einer ausreichenden Menge aufnehmen, stärkt das Ihre Muskulatur, und Ihre Schluckstörung bessert sich. Andersherum ist es auch so, dass Sie sich besser mit Nährstoffen versorgen können, je mehr sich Ihre Schluckbeschwerden verbessern. Es gibt also einen starken Zusammenhang zwischen der Nährstoffversorgung, besonders mit Energie und Eiweiß, und Dysphagie. Mit der Ernährungstherapie können Nährstoffdefizite ausgeglichen werden – eine Voraussetzung für eine gute Schlucktherapie.

Die Ernährungstherapie ist also eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Schlucktherapie. Ein guter Ernährungszustand kann die Behandlung der Grunderkrankung positiv beeinflussen, insbesondere bei Therapien, die für den Körper sehr fordernd sind, z.B. bei einer Chemotherapie. Mehr zum Thema Ernährungstherapie und Schluckstörungen (Dysphagie) erfahren Sie auf unserer Seite Ernährungstherapie


 

Ernährung bei Dysphagie – Hilfreiche Tipps für den Alltag

Zubereitung der Speisen: Achten Sie auf die richtige Konsistenz



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Tipp: Flüssigkeiten mit geschmacksneutralem Pulver andicken

Wenn Sie Flüssigkeiten andicken möchten, um diese besser schlucken zu können, verwenden Sie doch einmal Andickungsmittel. Das Thick & Easy Andickungspulver enthält Stärke und Maltodextrin, erhöht also auch Ihre Energiezufuhr. Das Pulver bindet die Flüssigkeit und gibt sie im Körper auch wieder ab. Sie haben also keine Flüssigkeitsverluste. Unser Andickungspulver ist auch in der Variante „Clear“ erhältlich und verfärbt die Nahrung nach Anwendung nicht, sodass die Anwendung des Pulvers optisch nicht wahrgenommen wird und der Appetit nicht beeinflusst wird. Das amylaseresistente Pulver bleibt auch nach Speichelkontakt gleich konsistent. Die Zubereitung geht schnell und einfach. Das Pulver ist auch in warmen Speisen anwendbar und bleibt nach dem Erwärmen stabil. Durch die cremige Konsistenz, die Sie mit Andickungspulver erzielen können, bleibt die Nahrung länger auf der Zunge. Das spricht Ihre Geschmacksnerven besser an, kann aber auch dazu führen, dass bittere Speisen und Getränke Ihnen zu intensiv schmecken. Mit etwas Zucker können Sie gegensteuern.



Bei betroffenen Personen, die unter leichten Schluckstörungen leiden, genügt es meist, auf faserige, körnige und trockene Lebensmittel (z.B. Blattsalat, Vollkornbrot, Nüsse, Cerealien, Reis) zu verzichten und weiche Speisen zu bevorzugen, die sich leicht kauen und schlucken lassen. Geeignete Lebensmittel sind beispielsweise:

  • Geflügel, feine Bratwurst, Würstchen, Leber, Leberkäse, Frikasseezubereitung 
  • Sehr fein geschnittene Wurst ohne stückige Zusätze, Frischwurst, Pasteten, Tee- oder Leberwurst 
  • Gekochte oder gedünstete Fischfilets mit weichem Fleisch (Achtung: Kontrollieren Sie den Fisch auf Gräten!) 
  • Käse, aber keinen Käse, der am Gaumen klebt (z.B. Schmelzkäse) 
  • Frisch zubereitetes und feuchtes Rührei 
  • Cremes, Fruchtmus, glatter Pudding, Eis, Gelee 
  • Tofu 
  • Toastbrot, Graubrot ohne Rinde, abgelagertes Weißbrot, Löffelbiskuits, Butterkekse, gut ausgequollene Nudeln, Grieß, Schmelzflocken 
  • Salzkartoffeln, Püree 
  • Kohlrabi, Möhren, Blumenkohl, Spinat, Sellerie, Gurkenfleisch ohne Kerne, Tomatenfleisch ohne Haut und ohne Kerne, Zucchini, Wirsing, Avocado 
  • Apfel, Birne, Pfirsich ohne Haut, Nektarine, Aprikosenkompott 
  • Milch, Buttermilch, Milchmix, Kefir, Joghurt und Quarkspeisen fein verrührt mit geeigneten Obstsorten (s. o.) ohne Stückchen 
  • Süß-säuerliche und salzige Gewürze 

  • Bevorzugen Sie säuerliche Nahrungsmittel. Säuerliches fördert die Speichelbildung und erleichtert den Transport der Nahrung.
  • Essen Sie eher „feuchte“ Kost. Die lässt sich leichter schlucken.
  • Kühle oder sehr warme Speisen werden besser wahrgenommen und lassen sich deshalb besser schlucken als lauwarme.
  • Nehmen Sie zur Abwechslung einmal Trinknahrung in Ihren Speiseplan auf. Sie liefert Ihnen viel Eiweiß und Energie.
  • Verwenden Sie bei Bedarf Esshilfen wie Antirutschfolie, spezielle Trinkbecher, Warmhalteteller, Griffverdickungen oder einen Strohhalm.
  • Essen Sie am besten mit dem Teelöffel. Laut Untersuchungen wird die Nahrungsmenge von 5 ml (gehäufter Teelöffel) am besten geschluckt.
  • Nehmen Sie immer nur eine kleine Speisemenge in den Mund und trinken Sie in kleinen Schlucken. Das lässt sich besser kontrollieren.
  • Setzen Sie sich am Tisch gerade und aufrecht hin. Wenn Sie den Rücken anlehnen müssen, unterstützen Sie ihn durch eine Rückenstütze, z. B. ein Kissen. Halten Sie die Arme leicht angewinkelt und die Schultern leicht nach vorn gebeugt, strecken Sie den Nacken und beugen Sie den Kopf leicht.
  • Schalten Sie Radio und Fernseher aus, damit Sie nicht abgelenkt werden. Wenn Sie abgelenkt sind, können Sie sich eher verschlucken.
  • Sprechen Sie nicht während des Kauens.
  • Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Machen Sie nach zehn Schlucken eine kleine Pause.
  • Trinken Sie mit einem Strohhalm oder wählen Sie das richtige Trinkgefäß für sich aus.
  • Achten Sie auf eine gutsitzende Zahnprothese und lassen Sie ggf. Ihren Zahnstatus prüfen.
  • Denken Sie nach den Mahlzeiten an die Mundpflege.
  • Wenn Sie Tabletten einnehmen müssen, fragen Sie Ihren Apotheker, ob Sie diese mörsern dürfen. Kleine Mörser können Sie in der Apotheke oder Drogerie kaufen.

Patientenbroschüre Dysphagie

 

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