Bei der Ernährungstherapie unterscheidet man neben der enteralen Ernährung auch die parenterale Ernährung. Beide Formen der Ernährungstherapie sind unter dem Oberbegriff medizinische Ernährung zusammenzufassen. Weiterführende Informationen zur parenteralen Ernährung finden Sie am Ende der Seiten in den FAQs zur enteralen Ernährung.
Enterale Ernährung: Was ist das?
Aufgrund einer Erkrankung oder im hohen Alter können Probleme mit der Ernährung auftreten, welche zu Nährstofflücken führen können. Eine mangelhafte Versorgung mit Nährstoffen kann durch eine Ernährungstherapie, die an individuelle Bedürfnisse angepasst ist, beseitigt werden. Eine Form der Ernährungstherapie ist die enterale Ernährung. Dabei werden lebenswichtige Nährstoffe über spezielle Trinknahrungen oder über eine Sonde aufgenommen.

Definition: Enterale Ernährung
Patienten und Patientinnen, die sich durch normale Kost nicht mehr ausreichend ernähren können, bei denen aber noch eine ausreichende Verdauungsfunktion vorhanden ist, erhalten eine enterale Ernährungstherapie.
Beispiele: Kau- oder Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Schwäche, neurologische Erkrankungen, Bewusstlosigkeit oder Magen-Darm-Erkrankungen.
Arten der enteralen Ernährung
Bei enteraler Ernährung unterscheidet man zwischen Trinknahrung (wird oral, also über den Mund aufgenommen) und Sondennahrung, die über einen dünnen Schlauch (eine Sonde) über die Nase oder durch die Bauchdecke direkt in den Magen, verabreicht wird.
Trinknahrung
Unter Trinknahrung oder umgangssprachlich auch Astronautennahrung, versteht man eine Flüssignahrung mit einer speziellen Nährstoffzusammensetzung. Sie enthält alle lebensnotwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie viel Energie. Wird eine unzureichende Menge üblicher Nahrung aufgenommen, kann Trinknahrung das dabei entstehende (Nährstoff- und Kalorien-) Defizit ausgleichen. Die Trinknahrung kann wie normale Nahrung über den Mund zugeführt werden.
Sondennahrung
Die Sondenernährung ist ein Verfahren, bei dem flüssige Nahrung über eine durch die Nase oder die Bauchdecke eingeführte Sonde direkt in den Magen oder Dünndarm verabreicht wird. Diese Form der enteralen Ernährung wird bei Patienten angewendet, die nicht in der Lage sind, ausreichend Nahrung über den Mund aufzunehmen, deren Magen-Darm-Funktion aber weitgehend intakt ist.
Oftmals unterliegt diese Möglichkeit der medizinischen Ernährung dem Vorurteil der Versorgung am Lebensende. Das Video über die kleine Leni zeigt jedoch, dass eine zielgerichtete Ernährung auch bei Mangelsituationen im Kindesalter sinnvoll sein und Lebensqualität und Alltagsaktivitäten verbessern kann.
Erfahren Sie im Bericht von Lenis Eltern, wie sich die Frebini®-Sondennahrung im Familienalltag integrieren lässt und zurück zu einem normalen Familienleben führt.
Ablauf einer enteralen Ernährung per Sonde
- Die Nahrung wird direkt in den Magen oder in den Dünndarm verabreicht. Dazu wird ein dünner Schlauch (eine Sonde) entweder durch die Nase in den Magen geleitet (Nasensonde), oder durch die Bauchdecke mithilfe einer Kanüle direkt in den Darm (im Rahmen einer Endoskopie) oder in den Dünndarm (im Rahmen einer OP) gelegt.
- Die Indikation, d.h. der Grund für den Einsatz von enteraler Ernährung, ist entscheidend für den genauen Ablauf, die Dauer und die Art der Sondennahrung und wird vom medizinischen Fachpersonal festgelegt.
Häufig gestellte Fragen-FAQ Enterale Ernährung
Wenn das Essen und Schlucken möglich ist und der behandelnde Arzt keine Einwände hat, sollte sogar zusätzlich getrunken und gegessen werden. Das fördert nicht nur das Wohlbefinden, sondern schützt auch vor Infektionen im Mund und Rachen.
Kann wieder in ausreichender Menge normale Kost gegessen werden, wird die PEG (Definition: Die Perkutane endoskopische Gastrostomie, kurz PEG, ist ein endoskopisches Verfahren zur perkutanen Anlage einer Ernährungssonde in den Magen) nicht mehr benötigt. Die Entfernung findet während einer Magenspiegelung statt. Das Gastrostoma (Definition: Als Gastrostoma bezeichnet man eine künstlich geschaffene Verbindung des Magens mit der Bauchdecke, über die eine Ernährungssonde (PEG) angelegt werden kann) verschließt sich innerhalb weniger Stunden wieder von selbst.
Wenn das Gastrostoma verheilt und nicht entzündet ist, kann problemlos geduscht und gebadet werden. Dazu sollte vorher der Verband entfernt werden. Anschließend ist es wichtig, die Haut, um das Stoma vor der Anlage eines neuen Verbands gründlich abzutrocknen, um Infektionen zu vermeiden. Bei regelmäßiger Aktivität im Wasser ist der Wechsel von einer PEG auf einen Button sinnvoll. Dieser ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit.
Mit einer parenteralen Ernährung kann der Verdauungstrakt (Magen-Darm-Trakt) umgangen werden. Die Versorgung mit Nährstoffen findet über die Vene statt, wobei eine spezielle Ernährungslösung per Infusion verabreicht wird.
Diese Form der Ernährung wird erst notwendig, wenn weder eine „normale“ Nahrungsaufnahme über den Mund, noch eine enterale Ernährung über den Magen oder Darm stattfinden kann.
Weiterführende Informationen für medizinisches Fachpersonal finden Sie bei Fresenius Kabi unter Parenterale Ernährung.
Patientenbroschüre Enterale Ernährung
- Dateiname
- 7352871_Patienteninfo_EE_12-2022_WEB.pdf
- Größe
- 950 KB
- Format