Ziel der Prehabilitation ist es, den Patienten in einen guten Gesamtzustand zu bringen, bevor der Körper der belastenden Operation und der kräftezehrenden Zeit danach ausgesetzt wird. Dazu kann die Reduktion von Körperfett ebenso gehören wie die Beseitigung von Mangelernährung, Anämie (Blutarmut) oder Sarkopenie, also dem degenerativen, altersbedingten Abbau der Skelettmuskulatur. Diese Faktoren bringen ein größeres Risiko für einen verlängerten Klinikaufenthalt mit, fördern Wundinfektionen und machen es wahrscheinlicher, dass nach der Operation Antibiotika eingesetzt werden müssen.
Zur Prehabilitation gehört ein strukturiertes, personalisiertes und auf verschiedenen Therapieansätzen basierendes Trainingsprogramm mit sowohl körperlichem Training, Anpassung der Ernährung als auch psychosoziale Support und Motivationstraining. Die Prehabilitation bietet so die Möglichkeit, dass Sie sich aktiv an der Vorbereitung auf den Eingriff beteiligen können. Der Zeitraum startet oft vier bis acht Wochen vor dem chirurgischen Eingriff, in manchen Fällen auch erst zwei bis drei Wochen vorher.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) e.V. empfiehlt bei drohender oder bestehender Mangelernährung vor der Operation eine vier- bis sechswöchige Phase der Ernährungstherapie anzustreben, idealerweise kombiniert mit körperlicher Aktivität. Diese Prehabilitation ist immer häufiger ein fester Bestandteil von Programmen, die zur beschleunigten Genesung nach Operationen eingesetzt werden.
Wer profitiert von einer Prehabilitation?